Armut und Perspektivlosigkeit in Mali betreffen vor allem junge Menschen, insbesondere Flüchtlinge und Binnenvertriebene, sowie die sozial, wirtschaftlich und politisch benachteiligte lokale Bevölkerung. Trotz eines liberalen Flüchtlingsgesetzes stehen dem Zugang von Flüchtlingen zum Bildungssystem und zum Arbeitsmarkt oft praktische Hindernisse wie räumliche Distanz, Sprachbarrieren und fehlende Netzwerke entgegen.
Das Modulziel der Technischen Zusammenarbeit im Rahmen der BMZ-Sonderinitiative „Gewaltsame Vertreibung“ ist die Verbesserung der Bedingungen für eine menschenwürdige, produktive Beschäftigung von Binnenvertriebenen, Flüchtlingen und der benachteiligten Aufnahmebevölkerung in ausgewählten Gemeinden in Mali (insgesamt 15 Gemeinden in den Regionen Kayes, Ségou und im Großraum Bamako).
Das Modul zielt darauf ab, eines der größten Hindernisse für Wirtschaftswachstum in Mali zu überwinden – nämlich die Tatsache, dass fast alle Binnenvertriebenen (IDPs), Flüchtlinge und die Aufnahmebevölkerung nur schwer Zugang zu (beruflicher) Qualifizierung und den für Teilhabe und Wachstum notwendigen Ressourcen erhalten. Das Projekt verfolgt den Ansatz, dass durch Reduzierung bzw. Beseitigung dieser Einschränkungen die Zielgruppe in der Lage sein wird, eine Beschäftigung zu erlangen, ein eigenes (kleines) Unternehmen zu gründen und dadurch ihren Lebensunterhalt zu verbessern und finanziell unabhängig zu sein. Dadurch wiederum verringert sich die Belastungen für die Aufnahmegemeinde und friedliches Zusammenleben sowie sozialer Zusammenhalt werden gefördert.
Das Konsortium AMBERO-GOPA ist verantwortlich für die Erreichung von Output 1 und leistet Beiträge zu Output 2. Die Verbesserung des sozialen Zusammenhalts innerhalb der Zielgruppe soll durch die „Verbesserung des Zugangs der Zielgruppe zu beruflichen und sozialen Qualifizierungsmaßnahmen, die sich an den Bedürfnissen der Zielgruppen und des Arbeitsmarktes orientieren“ (Output 1) und durch einen Beitrag zur Verbesserung des Zugangs der Zielgruppe zu Erwerbsmöglichkeiten (Output 2) erreicht werden.
Der Auftragnehmer ist direkt dafür verantwortlich, dass bis Oktober 2023 mindestens 1.000 Personen aus der Zielgruppe Zugang zu Qualifizierungsmaßnahmen haben, von denen 480 Personen bis Februar 2024 ein Kleinst- oder Kleinunternehmen (KKMU) gegründet haben (50% der Teilnehmenden müssen Frauen sein). Darüber hinaus beinhalten Output 1 und 2 das Ziel, dass in 15 Gemeinden und in mindestens sechs Kooperativen (zwei in jeder Region) in Kayes, Ségou und Bamako berufliche und soziale Qualifizierungsmaßnahmen eingeführt bzw. verbessert und Capacity Development-Maßnahmen für Business Development Services-Anbieter durchgeführt wurden.
Das Projekt zielt im Besonderen darauf ab, eine qualitativ hochwertige Ausbildung, basierend auf akkreditierten Lehrplänen, in den nachgefragten Sektoren (Landwirtschaft, Viehzucht, Tierhaltung, Textil, möglicherweise Bergbau, Tourismus, Hotelmanagement und Telekommunikation) anzubieten, die die wirtschaftliche Entwicklung auf kommunaler Ebene fördert.
Regionalentwicklung und Wirtschaftsförderung
Kunde: GIZ
Zeitraum: 11.2020 – 11.2023
Land: Mali