Austausch über lokale Anpassung an den Klimawandel: Besuch einer peruanischen Delegation in Deutschland
Das Abschmelzen der Andengletscher, die erhöhten Schwankungen in der Wasserführung der Flüsse und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Wasserversorgung sind derzeit die der bedeutendsten klimatischen Bedrohungen für die Stadt Lima. Weitere klimatische Gefahren dürften in naher Zukunft für die Stadtentwicklung zunehmend relevant werden.
Mit dem Ziel des Austauschs über lokale Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel, kam vom 24.-29.04.2018 eine 14-köpfige peruanische Delegation mit Vertretern aus verschiedenen Stadtverwaltungen der Metropole Lima nach Deutschland. Es bestand Gelegenheit zum intensiven Austausch auf dem „9th Global Forum on Urban Resilience & Adaptation” von ICLEI in Bonn, mit Vertretern von über 200 Stadtverwaltungen weltweit, sowie bei Besuchen der Stadtverwaltung Bochum und beim Wupperverband. Die Besuchsreise erfolgte im Rahmen des GIZ-Vorhabens „Anpassung der städtischen Wasserwirtschaft an den Klimawandel unter Beteiligung der Privatwirtschaft – ProACC“, das von AMBERO und GITEC umgesetzt wird.
In Bochum wurde der Plan4Change (P4C) vorgestellt, ein Stadtplanungsvorhaben im Osten der Stadt mit Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel, insbesondere zur Anpassung an Hitze und starke Niederschläge.
In Wuppertal war es möglich, den Wupperverband, einen der wichtigsten Wasserwirtschaftsverbände des Landes Nordrhein-Westfalen, kennenzulernen, der für die Wasserwirtschaft im Wupperbecken zuständig ist (813 km²). Präsentiert wurden Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt BINGO, das die Auswirkungen extremer Wetterereignisse und des Klimawandels auf die Wasserressourcen in sechs europäischen Ländern untersucht.
Während des ICLEI Forums stellten drei Teilnehmer auch selbst die Erfahrungen mit lokalen Anpassungsmaßnahmen aus Lima vor:
- Stadtverwaltung Santa Anita: „… um die Auswirkungen von Hitzewellen und Trockenheit abzuschwächen, arbeitet der Distrikt an der Aufwertung und Erweiterung seiner Grünflächen und plant den Bau einer Abwasserbehandlungsanlage. Das aufbereitete Wasser soll dann für die Bewässerung der Grünflächen genutzt werden. Weitere Maßnahmen sind Kommunikationskampagnen und Sensibilisierung der Bevölkerung für die Gefahren des Klimawandels …“. So präsentierte es der Leiter der Stadtverwaltung César Cáceres.
- Stadtverwaltung La Punta: die Leiterin der Stadtverwaltung Rosa Cavero, präsentierte die Präventionsmaßnahmen gegen Hitzewellen, die der Bezirk derzeit entwickelt.
- Stadtverwaltung San Isidro: die Leiterin des Bereichs Nachhaltigkeit, Pamela Peña, präsentierte die Maßnahmen der Stadtverwaltung zur Verbesserung der effektiven Wassernutzung sowie die Abwasserbehandlung zur Bewässerung von Grünflächen.